ft schon wurde mir von
Herstellern feinster Elektronik nahege-
legt, deren Produkte mit Elektrostaten
zu hören, da nur diese Schallwandler
in der Lage seien, die ganze Dyna-
mik wiederzugeben, die in der Musik
steckt. Nun hatte ich ein paar Erleb-
nisse mit großen Flächenstrahlern, die
dafür sorgten, dass ich gar nicht mal ein
so großer Fan davon geworden bin. Es
ist halt nicht so einfach, einen Dipol-
lautsprecher, und genau das ist so ein
Elektrostat, im Raum so zu platzieren,
dass er sein volles Potenzial ausschöpft.
An der Seite dieser großen Wände ist
nämlich ein wunderbarer akustischer
Kurzschluss, wo hingegen nach vorn
und hinten gleichermaßen stark Schall
abgestrahlt wird.
Ansonsten lassen sich ganz viele Vor-
teile aus dem
Funktionsprinzip ab-
lesen. Sie wissen gar nicht genau, wie
diese Schallwandler arbeiten? Nun, ei-
gentlich ist das ganz einfach. Bei einem
Elektrostat sitzt eine hauchdünne, mit
leitfähigem Material beschichtete Fo-
lie zwischen zwei Statoren, an denen
das Musiksignal anliegt. Dieses Signal
wird vorher noch auf eine hohe Span-
nung transformiert. Auf der Folie da-
zwischen liegt hingegen eine ebenfalls
recht hohe Konstantspannung an, so
dass sich die aktive Folie im Takt der
Musik vor- und zurückbewegt. Diese
bewegte Luft tritt durch Schlitze in den
Statoren aus und erzeugt den Schall,
den wir wahrnehmen. Da die Folie
eine äußerst geringe Masse bei groß-
er Fläche besitzt, kann ein sehr gutes
Impulsverhalten erzielt werden. Wenn
man das Ganze groß genug baut, kann
sogar das komplette hörbare Spektrum
nur mit diesem Wandlern abgedeckt
werden, ähnlich wie bei Breitbändern.
Da es sich aber insgesamt um eine rie-
sige schallabstrahlende Fläche handelt,
muss diese segmentiert werden, sonst
gäbe es zu viele destruktive Überlage-
rungen und somit ein schlechtes Ab-
strahlverhalten.
Vor ein paar Wochen standen mit Dirk
Jesberger und Frank Koglin zwei net-
te Leute bei mir in der Redaktion und
hatten Lautsprecher, die nach eben
diesem System arbeiten, dabei. Dirk
Jesbeger, um kurz die Aufgabentei-
lung der beiden zu erläutern, ist der
Entwickler dieser Lautsprecher, Frank
Koglin kümmert sich um den Vertrieb.
Silverstatic, das sind also Elektrostaten
Made in Germany. Drei Modelle gibt
es derzeit, ich habe das zweitgrößte
bekommen. Allesamt sind es Vollbe-
reichswandler,
ohne
konventionelle
Treiber im Bassbereich. Dem Problem
des
schlechten
Abstrahlverhaltens
wirkte der Viersener übrigens entge-
gen, in dem er ein Basspaneel und ein
Mittelhochtonpaneel verwendete. Und
hübsch sehen sie aus, so hübsch halt
eine große schwarze Fläche sein kann.
Die Edelstahlrohre und -füße tragen
aber einiges zur gefälligen Optik bei,
außerdem gibt es Ideen, wie man die
große schwarze Fläche vielleicht zu-
künftig auf Kundenwunsch individu-
alisieren kann. Handgemachtes HiFi
aus Deutschland hat eben auch den
Vorteil, die Schöpfer direkt kontak-
tieren zu können, um Probleme aus
der Welt und Anregungen umgesetzt
zu bekommen. Und Dirk Jesberger
ist ein echter Überzeugungstäter. Auf
Wunsch schneidert er noch an den
Übertragern herum, damit sie zu Ih-
rer Elektronik passen. Ab und an kann
das sinnvoll sein, je nach Verstärkertyp.
Es gibt eine verschwindend geringe
L A S S E N S IE S IC H K E IN E
N O T E E N T G E H E N
Der neue NA 7004. Der erste Netzwerk-
Player, der Musiker begeistert.